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Montag, 18 Mai 2015 19:39

Ein Medailliensatz für den TV Opfikon-Glattbrugg

Die Kunstturnerinnen des TV Opfikon-Glattbruggs befinden sich mitten in der Wettkampfsaision. Als einer der Höhepunkte gelten die kantonalen Kutu-Tage, wo die Kantonalmeisterin erkoren wird. Vorneweg: Der Turnverein Opfikon darf auf eine Kantonalmeisterin aus den eigenen Reihen stolz sein und eine Silber- sowie Bronzemedaille runden das hervorragende Bild ab.


Es war früh am Samstagmorgen, als die kleinsten Turnerinnen stolz in ihrem Turndress in die Halle einmarschierten. Naja Untersander und Christina Buttazzo turnen bereits das zweite Jahr im EP und gingen routiniert ans Werk. Naja schaffte erstmals den Päcklihandstand am Balken und Christina liess nebst kleinen Unsicherheiten keine weiteren Fehler zu. Die saubere Leistung von beiden wurde mit einer Auszeichnung belohnt. Noch etwas zu kämpfen mit der routinierten Konkurrenz hatten die drei jüngeren Turnerinnen Mathilda Pohl, Gabriella Magro und Lara Tekin. Erfreulich aber, dass die ungewohnte Umgebung in der Wettkampfhalle nicht mehr wie zu Beginn der Saison zu grossen Verunsicherungen führte und die Leistung vom Training erstmals abgerufen werden konnte.


Am späteren Nachmittag kamen dann die ältesten Turnerinnen zum Zug. Bereits im Vorfeld mussten sich Luzia Schuler und Jasmin Oberli vom Wettkampf abmelden. Beide waren verletzt und befinden sich erst wieder langsam im Trainingsaufbau. Mit vollen Kräften reiste dafür Vivienne Kaiser an den Wettkampf. Sie rechnete sich mit den hart antrainierten neuen Elementen einen Spitzenplatz aus. An den letzten Wettkämpfen konnte Vivienne Sicherheit, besonders beim Tsukahara und der Schraube am Boden gewinnen. Leider wollte aber an diesem Wettkampf nicht alles wie geplant gelingen und die neuen Elemente konnten nicht alle geturnt werden. Natürlich etwas enttäuscht vom diesem Wettkampf darf Vivienne aber trotzdem stolz auf ihre Leistung sein.


Grandioses spielte sich im P5 ab. Lynn Genhart sicherte sich den Kantonalmeistertitel und direkt dahinter platzierte sich Julianna Csanyi, welche aus Ungarn dieses Jahr in die Schweiz kam und für den TV Opfikon startet. Beide Mädchen trainieren im Regionalen Leistungszentrum in Rüti. Lynn durfte dieses Jahr an ihrem ersten Länderkampf in Fankreich teilnehmen. Diese tolle Erfahrung ist auch verantwortlich für die Motivation, welche Lynn täglich in der Turnhalle zeigt. Am Wettkampf selbst war sie sehr gespannt auf die Verbindung Chapeau – Joujou am Barren. Dieses schwierige Element sieht man auch an den Weltmeisterschaften und Lynn konnte es ohne Sturz zeigen. Nachdem sie auch an den anderen Geräten mit Höchstschwierigkeiten glänzte, stieg sie somit an der Rangverkündigung verdient zuoberst aufs Podest.


Im P1 wurde es zu einem langen Wettkampf. Nicht immer ganz einfach für die Mädchen über so lange Zeit die Konzentration zu halten. Höchstkonzentriert zeigte Thais im P1 eine der schönsten Balkenübungen. Am Boden wurde ein vermeintlich einfaches Element, der Strecksprung, zu einer Art Eiskunstlauffigur und es gab Abzüge. Victoria Adel ist im Training sehr motiviert und macht Fortschritte. Die Leistung am Wettkampf war solide. Am Balken sorgten aber zwei Stürze für grosse Abzüge. Kelly Gehring Sprang bzw. Flog fast über den Sprung, den Kampfrichtern gefiel die Flugphase und sie belohnten Kelly mit einer hohen Note. Um in die Nähe der Auszeichnungen zu kommen, muss Kelly aber noch etwas härter trainieren und etwas Ehrgeiz entwickeln. Für die besten Noten im P1 von Opfikon-Glattbrugg sorgte Sarina Lagler. Sie platzierte sich knapp hinter den Auszeichnungen, doch um den Sprung bis ganz nach vorne zu schaffen, muss am oberen Holm am Barren noch die Fallkippe funktionieren.


Zeitgleich mit dem P1 stand auch die das Programm 2 auf dem Wettkampfplatz. Isabelle Adel turnte das erste Mal einen Wettkampf ohne Sturz. Wenn nun noch die Beine gestreckt werden, gibt es noch weniger Abzüge und sie kann sich weiter vorne platzieren. Blanca Bächi wechselte dieses Saison vom P1 zum P2. Sie hat noch Mühe mit einigen Elementen und so konnte sie nicht alle geforderten Schwierigkeiten turnen. Dies hatte tiefe Ausgangsnoten zur Folge. Julia und Flurina zeigten eine solide Leistung. Julia wollte noch Zusatzpunkte mit einer improvisierten Kombination gewinnen, doch die Elemente sind vorgegeben und die Improvisation führte eher zu Abzügen. Livia Stettler definierte als Ziel ein Rang in den Auszeichnungen. Es lief alles nach Plan bis der Balken kam, der den Mädchen leider immer wieder einen grossen Strich durch die Rechnung machen kann. Das erste Element der Übung wurde noch gestanden. Danach folgte ein heftiger Sturz beim Flic und Livia fand nicht mehr in die Übung zurück, 4 Stürze waren die Folge und das Ziel abgeschrieben.


Den Abschluss machten die Turnerinnen der Kategorie Open. Bereits mit etwas Verspätung wurde in den Wettkampf gestartet und die Mädchen versuchten sich warm zu halten. Melisa Shabani und Lara Messerschmidt steigern sich von Wettkampf zu Wettkampf. Die schwierigen Elemente fehlen jedoch noch, um vorne mitmischen zu können. Doch mit viel Training und Mut wird dies in der nächsten Saison kein Problem mehr sein. Für Someia Moustafa war es nach einer verletzungsbedingten Pause der erste Wettkampf in dieser Saison und entsprechend verhalten waren die Ausführungen.Sie kämpft sich aber langsam zurück. Geteiltes Leid ist halbes Leid sagten sich wohl Luana Buttazzo und Sara Moustafa: Beide mussten den Balken zwei Mal verlassen und wussten, dass die tiefe Note sie einige Ränge nach hinten werfen wird. Luana freute sich zuvor am Barren noch über das Gelingen des Konters mit Kippe und ärgerte sich über die verpasst Chance auf eine Podestplatz. Freuen durfte sie sich aber trotzdem über eine Auszeichnung. Grosse Freude im Gesicht von Katelyn war an der Rangverkündigung zu sehen. Sie durfte aufs Podes steigen und sich die Bronzemedaille umhängen lassen. Der fehlerfreie und sturzlose Wettkampf ging dieser gute Platzierung voraus.


Alles in allem blieben einige der erhofften Auszeichnungen aus. Dennoch ist die Turnfamilie stolz auf die Leistungen der Mädchen und besonders den Medailliensatz, welchen Lynn, Julianna und Kateyln zusammen holten. Es ist nicht immer einfach, am besagten Tag die gesamte Leistung abrufen zu können. Geschafft hat dies sicherlich Lynn und der Turnverein gratuliert ihr herzlich zum Titel der kantonalen Meisterin im P5. Wir drücken ihr die Daumen, dass sie die Chance bekommt, an den Vorbereitungen in Magglingen zu den European youth olympic festival 2015 teilzunehmen.


Tamara Künzli